Label & Künstlervermittlung

Großes Handgemenge

 

Album "Leben in Zeiten des Wirrwarrs"


Das AlbumDer Potsdamer Volkmar Große durchlebte einige Stationen in seinem vielseitigen Musikerdasein. Er spielte viele Jahre als Bassist an der Seite der DDR-Rocklegende Peter „Cäsar“ Gläser (Klaus Renft Combo, Karussell), trat in der Band des Liedermachers Gerulf Pannach auf, war Mitglied der Polka-Rockband Polkaholix sowie der Jazz/Swing/Latin-Band Kitchen Grooves und steht mit dem aktuell erfolgreichen „Tina The Rocklegend“ - Musical auf der Bühne.

Nun präsentiert er eine Band, in der er als Sänger, Bassist und vor allem als Schreiber von Songs in Erscheinung tritt, in denen er Geschichten vom Ankommen und Weggehen, vom Lieben und Streiten, von Verschwendung und Suff oder von viel zu früh gegangenen Freunden erzählt und diese auf seinem aktuellen Album „Leben in Zeiten des Wirrwarrs“ verewigt hat. Im inneren wie äußeren Durcheinander wird er dabei von einer Band begleitet, die sich in dieser Konstellation zwar gerade erst gefunden, dafür aber mit ganzem Herzen handgemachter „Stromgitarrenmusik“ verschrieben hat und im Zusammenspiel fantastisch funktioniert.

Zu „Großes Handgemenge“ gehören der aus Oberfranken stammende, lange Zeit in Berlin in Jazz/Punk/Rock-Projekten tätige und nun im Fläming lebende Gitarrist Hans Tabel. Aus dem brandenburgischen Höhenzug kommen auch Gitarrist und Keyboarder Martin Weigel und Schlagzeuger und Perkussionist Christian Schwechheimer (beide „Keimzeit Akustik Quintett“), die das Quartett komplettieren.

Die Klasse dieser mit enormer Spielfreude ausgestatteten Band, die sich zudem hervorragende Gastmusiker*innen zu den Studio-Sessions einlud, zeigt sich von Anbeginn auf dem Album mit seinen satten 14 abwechslungsreichen Songs, in denen gesellschaftliche Betrachtungsweisen wie zwischenmenschliche Beziehungen gleichermaßen ihren Ausdruck finden. Schon das Eröffnungsstück „Auf’s Meer“ lässt tiefe Sehnsucht und den Wunsch spüren, mit (einem) angenehmen Menschen aus den viel zu lauten, aufgeregten Städten, die „zu schmutzig für ein reines Gewissen“ sind und in denen es „mehr Hass als Vergebung“ gibt, zu verschwinden, um den Sternenhimmel und (neue) Horizonte zu sehen.

Charmant beschreibt „Du kamst für den Winter“ die Lebensbegegnung zweier einsamer, fast verlorener Seelen. Hier gönnt sich die Band einen nicht nur in diesem Song auftretenden, exzellenten Bläsersatz (Nils Marquardt, Posaune; Sebastian Pietsch, Tenorsaxofon; Sebastian Piskorz, Trompete) und agiert darüber hinaus in Person mit einem zusätzlichen Schlagzeuger (Tom Gehricke), während Martin Weigel und Christian Schwechheimer zum einfühlsamen Backgroundchor werden.

Das Bläser-Trio tritt gleich darauf auch in „Loch in der Brust“ wieder in Erscheinung, dessen funkig-treibender Groove sympathisch konträr zum besungenen Verlust steht. Das schwingende „Laß mich“ führt ohne Groll aus einer toxischen Beziehung in die Freiheit. Neben Martin Weigel wird auch Hans Tabel immer wieder zum exzellenten Gitarren-Solisten, die dabei punktgenau die Stimmungen aufgreifen und sie in eine fast schon psychedelische Ebene katapultieren - ohne jemals aufdringlich zu wirken.

Ein weiterer Song ist das bereits vor 20 Jahren vom im Berliner Umland aufgewachsenen Volkmar Große geschriebene, durch Keyboard-Sound und Perkussionen (Göran Schade) eingeleitete und sich im angenehmen Mid-Tempo schier endlos entwickelnde „Laufen“, welches die Flucht vor Dingen und das Rennen „durchs Grenzgebiet“ verdeutlicht. Mit ihrem stilsicheren Auftreten eröffnen darin die Potsdamer Swing-Schwestern Johanna und Maxi Kerber eine weitere musikalische Ebene auf dem Album, bevor es in den treibenden „Freddies Blues“ geht - einem eher panischen Stürzen durch die Zeit in viel zu schnell gelebten Leben, die jegliche Tiefe vermissen lassen, nur mit Drogen zu ertragen sind und kurz vorm Durchdrehen stehen.

Da kommt ein Ausflug in die Welt der Literatur mit einer Hommage an Douglas Adams und seine Romanreihe „Per Anhalter durch die Galaxis“ ganz recht. Er findet sich im von Schlagzeuger Christian Schwechheimer zelebrierten, orgelumspielt- und alkoholdurchspülten „Prefect’s Song“, in dem Volkmar Große das alte Bergwerkslied von Orion Beta aufgreift, welches das Trinkspiel mithilfe des mit dem „Alten Janx-Geist“ angemischten „Pangalaktischen Donnergurglers“ thematisiert. Wie auf der Erde ganz ähnlich führt dieses bis zum Verlust aller (telepathischer) Fähigkeiten.

Dass Volkmar Große seinen Blick geschärft in die Welt richtet, zeigt sich an mehreren Stellen des Albums. So spricht sich das bluesige „Trink nicht ihr Wasser“ gegen zu einfache Wahrheiten aus und warnt davor, sich denen anzuschließen, die „Ideale verbrennen“. Gleich darauf wird aus urbanen Zentren ins „Insektenhotel“ gezogen, mit allem Für und Wider der stattfindenden Stadtflucht, bevor schließlich im fast schon punkigen „Kornlied“ Dämme brechen und es einen ungezügelt dorthin treibt, wo man Trost findet und es einem für den Moment gut geht: im Suff, im Beischlaf, im „Weg von hier“.

Das vorgezogene Finale des Albums findet sich im leichtgängigen „Fischlied“ - einer der schönsten Liebeserklärungen an wen auch immer - in dem sämtliche musikalische Gewerke noch einmal aufeinandertreffen und damit wieder zweites Schlagzeug, Bläser-Satz und Frauen-Background-Gesang in Erscheinung treten, die geschmackvoll von der Pedal Steel-Gitarre eines Mario Ferraro (Die Seilschaft, Cäsar) begleitet werden.

Die auf „Leben in Zeiten des Wirrwarrs“ enthaltenen Coverversionen von „Rum mit Tee“ (Christian Kuhnert und Gerulf Pannach) und „Das Leichteste der Welt“ (Nils Koppruch und Gisbert Zu Knyphausen, gesungen von Martin Weigel) greifen stimmig ins Konzept des Albums, das mit dem von Beate Wein komponierten, die Zeit des dunklen Winters thematisienden Stück „Im Halbjahr der Straßenlaternen“ einen melancholischen, aber hoffnungsvollen Abschluss im 6/8-Takt findet - ein Plädoyer für die Ausgewogenheit des Lebens: „Wer im Winter nicht einmal friert, spürt auch im Sommer kein Glück“. 

Volkmar Großes Handgemenge hat ein zeitloses Album für Liebhaber*innen eines authentischen Musik-Genres geschaffen, der ausschließlich handgemachten Rockmusik, die gerne in den ein oder anderen Exzess führen darf. Im Produzenten Jürgen Block, in dessen Studio in Bad Belzig die Aufnahmen verwirklicht worden sind, haben die Musiker*innen einen kongenialen Partner gefunden. Warmer Analog-Sound verleiht dem Handgemenge die nötige Tiefe im Spüren ihrer Musik. Das Mastering von Andreas Balaskas in den Berliner Masterlab-Studios gab die letzte Veredlung vor dem Presswerk…


Titel

1. Auf's Meer

2. Du kamst für den Winter

3. Loch in der Brust

4. Lass mich

5. Rum mit Tee

6. Laufen

7. Freddies Blues

8. Das Leichteste der Welt

9. Prefect's Song

10. Trink nicht ihr Wasser

11. Insektenhotel

12. Kornlied

13. Fischlied

14. Im Halbjahr der Straßenlaternen

 

Informationen

Interpreten: Großes Handgemenge

Album: Leben in Zeiten des Wirrwarrs

Sprache: Deutsch

VÖ: 16.04.2021

Format: CD Digipack mit 12-seitigem Booklet, Download

EAN / LC: 4260466395553 / LC24979

Label: Grenzton

Katalog Nr.: GT2021004

Vertrieb: Dance All Day

Laufzeit: 54:44 Minuten / 14 Stücke

Herkunft: Deutschland

Genre:  Rock

 

Kaufmöglichkeiten

physisch: bei grenzton | amazon | mediamarkt | saturn

digital: bandcamp  itunes | amazon

 

  

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(das Foto ist in druckfähiger Auflösung und zur Veröffentlichung für Medienzwecke freigegeben)  

zum Download (Credit: Thomas Warneke | Promo Grenzton)


 

 

 

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